Kleine Chronik des 1926 gegründeten UVM.

 

Am Anfang der Chronik möchten wir die Personen vorstellen, die 1926 beschlossen haben, hier in Miesenbach einen Verein zu gründen, der Mitbürgern Gelegenheit zu geselligem Beisammensein und Theaterspiel bieten sollte.
Gründungsmitglieder im Jahre 1926 waren Ernst Botz, Fritz Dietsch, Hugo Stubenrauch, August Trautmann, Ludwig Korb, Otto Steiger, Pirmin Meisinger und Ludwig Scherer.
Der allererste Vorsitzende war Ernst Nikolaus. Als zweiter Vorsitzender stand Ihm Jakob Lang zur Seite. Theaterspielleiter war Ernst Somfleth.

Rückblick:

Die Gründung eines solchen Vereins entsprach damals, 1926 durchaus den Erfordernissen der Zeit. Nach dem entsetzlichen Jahrzehnt mit dem ersten Weltkrieg, Niederlage, Besatzungszeit, den harten Bedingungen der Versailler Vertrags, dem Krisenjahr 1923 mit Ruhrbesetzung, Separatistenunruhen, einer verheerenden Inflation und Hitlers Putschversuch war es 1924/25 zu einer Beruhigung und Normalisierung gekommen und Deutschland wurde 1926 in Genf in den Völkerbund aufgenommen.
Die Wirtschaft kam wieder in Schwung und das im Umfeld befindliche Geld hatte wieder Wert. Dadurch konnten sich viele, wenn auch nicht alle eines bescheidenen Wohlstands erfreuen. Nach den vielen Jahren der Entbehrung zeigte sich selbstverständlicher Weise wieder ein Starker Nachholbedarf an Vergnügen. Die Kinos, Varietés, Opernhäuser und Theater waren ständig ausverkauft.
Genau dieses Bedürfnis nach Frohsinn, Unterhaltung und Geselligkeit führte in Miesenbach in jener Zeit, die man auch als die „Goldenen Zwanziger Jahre‘‘ bezeichnet, zur Gründung des UVM!
Eine Theaterlaienspielgruppe etablierte sich damals, die bald einen sehr guten Ruf und regen Zuspruch bei ihren Veranstaltungen hatte. Doch nur sieben Jahre nach der Gründung des Unterhaltungsvereins Miesenbach erfolgte bereits eine empfindliche Zäsur in der noch jungen Vereinsgeschichte.

Aus den Wirren der Weltwirtschaftskrise, mit der politischen Radikalisierung Deutschlands waren wie uns Bekannt, die Nationalsozialisten 1933 als Wahlsieger hervorgegangen. Im gleichen Jahr verschwand der UVM wieder von der Bildfläche.
Nach einem  erneuten schrecklichen Krieg hielten in dessen Gefolge wieder Angst, Not, Hunger Einzug in unserer Heimat.
Doch die Idee des UVM hatten die Jahre von Diktatur und Krieg überdauert und im Jahre 1948 kam es zur Neugründung des Vereins und Hugo Stubenrauch, einer der Gründerväter von 1926 wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt. Das Vereinsleben konnte wieder aktiviert werden, eine Laienspielgruppe fand sich zusammen und vermochte Dank ihrer gelungenen Darbietungen weit über die Grenzen Miesenbachs hinweg von sich Reden machen.
Doch in den sechziger Jahren bahnt sich ein weiteres Ereignis in der Vereinsgeschichte an, das das Gesicht des UVM von nun an verändern sollte.

1962 war es der heutige Ehrenpräsident Helmut Braun sen. der mit einigen Mitstreitern im UVM eine Karnevalsabteilung in Leben rief, die bald als „Miesenbacher Vielläppcher‘‘ zu einem Begriff in der Pfälzer Fasnacht wurden und von sich reden machten.
Seit dem 30. August 1965 ist der UVM ein eingetragener Verein.
1966 wurde der UVM Mitglied der Vereinigung Badisch Pfälzischer Karnevalsvereine  und Mitglied im Bund Deutscher Karneval. 

Ein weiterer Höhepunkt in Vereinsgeschehen war die Standartenweihe am 28. November 1970 im Saal Richard Kneller.
Es zeichnete sich ab, dass nach dem stetigen Wachsen des Vereins die bisher genutzten Örtlichkeiten nicht mehr ausreichend waren und so wurde letztlich im Jahr 1986 der Bau eines Vereinsheims beschlossen, welches im Dezember 1988 festlich eingeweiht wurde.
Zu erwähnen wären auch noch die im Sommer durchgeführten Spießbratenessen am Seewoog, welche jedes Mal ein voller Erfolg waren. In Anlehnung an diese Veranstaltungen feierte der UVM 1992 das erste Seewoogfest, welches seither am dritten Juniwochenende eines Jahres abgehalten wird und sich bis Heute einer großen Beliebtheit erfreut und ein Besuchermagnet ist.

Hans Roos Vereinschronist